G&M Mortlach , “Aged 21
years” (unten), ganz altes Label Goldener Rand mit Adler, 70° Proof , 75 cl Danke c.e.
Farbe/Verh. i. Glas : Angelaufenenes Kupfer vermischt sich mit dunklem
alten Gold. Mit breiten sauberen Tropfen läuft er, leicht viskos im Glas herab.
Nase : Dafür – ja genau dafür – suche ich diese alten
Raritäten. Die Nasen waren einfach anders. Sie waren gut und rustikaler wie die
blanken Sherrytunten von heute. Reife Pflaumen, eingelegte Eiche und eingelegte
Butterkekse in altem Sherry. Alter, ja sehr alter Honig aus den Gräbern der
Pharaonen. Staubig rauchig reife Früchte. Unendlich schnüffelbar. Warm, weich
und rund. Vanille auf braunem Toast mit cremiger Eiche.
Mit
Wasser erstaunlicherweise frischer fruchtiger und viel jünger. Frischzellenkur
?
Geschmack : Bei den alten Teilen tritt der Geschmack oft
deutlich zurück. So auch hier. Alt und leicht säuerlich, mit rauchig süßlich
milden Eichenbiss. Etwas mehr Bums hätte ihm gut getan aber so waren halt de
Zeiten. Gänsebratenkruste mit Trockenfrüchte auf malzig altem Soßenbinder.
Etwas trocken ohne unangenehm zu werden.
Mit
Wasser noch trockener und ohne die jugendliche Nase wiederzufinden. Sehr malzig
wie Malzbier und altes Buttergebäck, fast ein wenig ranzig.
Abgang : Mittellang und alt wirkt der Nachhall. Wird dabei
süßlicher und zeigt die alte Ledercouch. Guter Rotwein ohne viel Holz.
Fazit : Ich oute mich zum wiederholten male und schreie
meine Liebe zu diesen alten Schätzchen hinaus. Sehen Schätzchen so aus und
nicht wie Uschi Glas, dann sind sie was für mich. Hölzer die nicht harzig
werden – Sherry der nie übermächtig und zu wenig modern ist. 21 y, 70°Proof und
doch voll – alt und gut !