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Mortlach, Gordon&MacPhail , Alter: 21 J., Vol.%: 40,0%, Inhalt: 0,70 l

 

Farbe/Verh. I. Glas :  Dunkles Gold mit wenigen gut definierten Beinchen ablaufend.


Nase :  Früher war man mit 21 Jahren erst volljährig. Heute sind 21 y alte Whiskys schon alte Knaben. Der hier nicht. Es treten zunächst sehr fruchtige Noten von Pink-Grapefruit und Orangen in die Nase. Der erste Eindruck tritt beiseite um herber Gerbsäure und heller Eiche Platz zu machen gleichberechtigt hinzuzutreten.

Insgesamt keine Große Nase wie sie Gérard De Partieu durch Frankreich trägt, aber auch nicht unangenehm.


Geschmack :  Zunächst kitzeln mich süßliche Sherrynoten an der Zungespitze. Um es vorwegzunehmen der Sherry kommt recht undominat beim Springen über den Zungenkamm zurück. Im Mund trocken mit pfeffriger leichten Schärfe. Etwas fleischig öligen Eindrücken mit grünen Kräutern, die fast in Bitterkeit umschlagen. Der Körper ist erstaunlich griffig für seine 40 %.


Abgang : Mittellang und die Sherrynoten stehen gut und werden ergänzt von floralen Noten.


Fazit :  Der 15 y und der 21 y von G&M wird seit Jahren als Quasi Original-Abfüllung angeboten. Der 15 jährige schien mir etwas sherrylastiger aber weniger komplex mit wässrigeren Mundeindruck. Der Abgang ist beim 21’er länger und die Nase etwas holziger interessanter.

Beide gute Tropfen aber ich würde den 21 years nicht unbedingt vorziehen.

 

G&M  Mortlach  , “Aged 21 years” (unten), ganz altes Label Goldener Rand mit Adler, 70° Proof  , 75 cl Danke c.e.

 

Farbe/Verh. i. Glas : Angelaufenenes Kupfer vermischt sich mit dunklem alten Gold. Mit breiten sauberen Tropfen läuft er, leicht viskos im Glas herab.

 

Nase : Dafür – ja genau dafür – suche ich diese alten Raritäten. Die Nasen waren einfach anders. Sie waren gut und rustikaler wie die blanken Sherrytunten von heute. Reife Pflaumen, eingelegte Eiche und eingelegte Butterkekse in altem Sherry. Alter, ja sehr alter Honig aus den Gräbern der Pharaonen. Staubig rauchig reife Früchte. Unendlich schnüffelbar. Warm, weich und rund. Vanille auf braunem Toast mit cremiger Eiche.

Mit Wasser erstaunlicherweise frischer fruchtiger und viel jünger. Frischzellenkur ?

 

Geschmack : Bei den alten Teilen tritt der Geschmack oft deutlich zurück. So auch hier. Alt und leicht säuerlich, mit rauchig süßlich milden Eichenbiss. Etwas mehr Bums hätte ihm gut getan aber so waren halt de Zeiten. Gänsebratenkruste mit Trockenfrüchte auf malzig altem Soßenbinder. Etwas trocken ohne unangenehm zu werden.

Mit Wasser noch trockener und ohne die jugendliche Nase wiederzufinden. Sehr malzig wie Malzbier und altes Buttergebäck, fast ein wenig ranzig.

 

Abgang : Mittellang und alt wirkt der Nachhall. Wird dabei süßlicher und zeigt die alte Ledercouch. Guter Rotwein ohne viel Holz.

 

Fazit : Ich oute mich zum wiederholten male und schreie meine Liebe zu diesen alten Schätzchen hinaus. Sehen Schätzchen so aus und nicht wie Uschi Glas, dann sind sie was für mich. Hölzer die nicht harzig werden – Sherry der nie übermächtig und zu wenig modern ist. 21 y, 70°Proof und doch voll – alt und gut !

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Copyrigth mit freundlicher Genehmigung von whiskyauction
M. Mattonet
m.mattonet@arcor.de