Gordon & MacPhail, G&M Mortlach 1938 / 1998, 60 y Kristalldecanter in Kupferschatule
Was war 1938 ?
Mehr als 70 Jahre
zurück. G&M lässt u.a. ein Sherry butt bei Mortlach füllen und lagert es 60
Jahre in ihren Warehouses. Was ist Zeit – Zeit wird zu Qualität. Neben dem
Fassproben blieben etwas mehr als 75 l übrig. Mortlach 1938 / 1998, 60 y, 40 %.
Nase : Was bleibt nach 60 Jahren in den letzten 75 Litern ? Viel. Volle
alte Holztöne. Sherry und vor allem ewig gelagertes Holz des Kirschbaums.
Faulige Kirschen mit ordentlich Süße. Sehr alte Kokosnuss. Vanille mit Minze
verrührt. Warmes verbrenndes Kirschholz. Rauch !
Geschmack : Bin ich es wert das zu trinken. Ehrfurcht tritt hinter Neugier
zurück und die Sinne öffnen sich bereitwillig. Er schmeichelt meiner Zunge.
Sehr buttrig, aber nicht diese Butter von heute sondern die meiner Oma aus der
Milch vom Vortag. Immer noch so und und fruchtig. Tatsächlich fruchtig nach
reifen Äpfeln und Birnen. Mit der Zeit im Glas und diese 30 Minuten muss man so
einem Tropfen mindestens gönnen, gewinnen die Pflaumen und steigern sich zu
eingekochten japanischem Pflaumenlikör. So rund, so geschmeidig beglücken.
Abgang : Er bleibt leider nur maximal
mittellang aber erstaunlich fruchtig, pflaumig mit hochkommendes alten Holz aus
dem Kirschbaum geschnitzt. Auch zunehmend trockener werdend.
Fazit : Verkauft und präsentiert in
einem kupfernen Safe, mit weißen Handschuhen, 5 cl Sample, Tastingbuch und für
schlappe 7500 Pfund ! Wer kauft so was ? Es sind nur noch 6 Sets übrig. Ist er
das wert ? Jeder ml hat dann einen Wert
von 1 Pfund. Zum Tasting gab es ein knappes Dram. 25 – 30 ml. War es das wert !
Ein schnelles und klares „Ja“, und mehr als das. Es war ein Erlebnis. Der
Geschmack, die Nase und erneut der vielschichtige Geschmack waren es wert.
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